Im Berlin der Gründerzeit gab es ein enges Geflecht von Arbeiten und Wohnen. Die Hinterhöfe waren der Produktion und die Erdgeschosse dem Verkauf von Waren gewidmet. Industrialisierung und Globalisierung haben viele traditionelle Produktionsorte aus der Stadt verschwinden lassen.
Die Lebensweise in der Stadt ist heute individuell und komplex. Innerstädtische Produktion nähert wieder an, was die Moderne getrennt hat: Arbeiten und Wohnen. Ateliers, Hightech-Labore, Gemüsegärten, Manufakturen und Handwerk aller Art sind im Entstehen. Diese Orte sind Arbeitsplätze und lokale Versorger. Sie sind einerseits eng verbunden mit ihren Quartieren und gleichzeitig Teil der vernetzten Welt durch Internet und schnelle Logistik.

Wir werden Orte der Produktion besuchen und ihre räumlichen Qualitäten analysieren. Anschließend soll aus dem Verständnis der Sammlung ein hybrides architektonisches Projekt entworfen werden. Funktionale Abläufe, Atmosphäre und Szenografie stehen im Fokus des Entwurfs. 
Text: Leonard Wertgen



Wissenschaftlicher Mitarbeiter,
Fachgebiet Entwerfen und Gebäudekunde,  Prof. Jacob van Rijs, TU Berlin